FAHRPLAN ZUR VALIDIERUNG

Hauptziel des Projekts ZEP ist es, das Potential von bildungsbenachteiligten Menschen und von Menschen mit geringen Qualifikationen zu erschließen und deren Einstieg in höhere Bildung zu fördern. Dazu braucht es unter anderem Angebote, die an den Ressourcen, Fähigkeiten und Kompetenzen von Lernenden ansetzen und flexible Bildungswege ermöglichen. Das Projekt ZEP nähert sich diesem Anspruch aus unterschiedlichen Richtungen.

Ein möglicher Zugang zur Erschließung dieses Potentials ist die Anerkennung und Validierung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen, die auf nicht-formalem oder informellem Weg erworben worden sind. Wesentliche Schritte  in diese Richtung wurden in Österreich 2017/2018 mit der “Strategie zur Validierung nicht-formalen und informellen Lernens” und dem “Kriterienkatalog zur Förderung der Qualität von Validierungsverfahren im Bereich der Berufs- und Erwachsenenbildung in Österreich” gesetzt. Tatsächliche neue Validierungsinitiativen im Bereich der Berufs- und Erwachsenenbildung sind diesen Grundlagendokumenten allerdings bislang nicht gefolgt. 

Im Rahmen des Projekts ZEP wurde zu diesem Thema auf unterschiedlichen Ebenen gearbeitet. Zunächst wurde eine umfassende Recherche zur Validierung im europäischen Kontext durchgeführt und in einem Recherchebericht zusammengefasst. Anknüpfend an den Validierungsbericht und die dort verwendete bzw. darüber hinaus zusätzlich recherchierte Literatur wurde ein Fahrplan zur Implementierung von Validierung als ein möglicher Weg des Zugangs zu höherer Bildung entwickelt. 

Validierung ist besonders für Bereiche mit Arbeitskräftemangel interessant, weil so Personen mit praktischer Erfahrung, aber ohne formalen Abschluss der Schritt von der Hilfs- zur Fachkraft gelingen kann, indem bereits vorhandene Kompetenzen in der Ausbildung angerechnet werden. Ein Bereich, in dem der Arbeitskräftemangel aktuell besonders spürbar ist, sind die Care-Berufe. Als Anstoß in Richtung Validierung wurden daher exemplarisch für 2 Berufsfelder (Heimhilfe und Pflegeassistenz) Portfolios entwickelt, mit denen berufsrelevante, formal, nicht-formal oder informell erworbene Kompetenzen eingeschätzt und dargestellt werden können. Dazu ist anzumerken, dass es in diesen Berufsfeldern in Österreich aktuell keine Möglichkeit der formalen Anerkennung von nicht-formal oder informell erworbenen Kompetenzen gibt. Sollte diese Möglichkeit geschaffen werden, können die Portfolios als Validierungsinstrumente zum Einsatz kommen. In jedem Fall sind sie als Instrumente zur Standortbestimmung und Einschätzung berufsrelevanter Kompetenzen nutzbar. 

Ein weiterer Projektbeitrag zum Thema Validierung war die Tagung “Validierung-Quo vadis”, die im Mai 2022 stattfand.